Roboter und Superhelden

Als kleiner Bub, war ich der Welt der Comics verfallen. Meine Helden waren nicht etwa die Protagonisten Micky Maus oder Fix und Foxi sondern vielmehr die Erfinder, die in diesen Geschichten Nebenrollen hatten. Dr. Knox oder Daniel Düsentrieb schafften es doch immer wieder ihre Abenteuer mit selbstgebauten Robotern zu überstehen und gleichzeitig bei mir Eindruck zu machen.
Damals versuchte ich die Roboter aus den Heftchen nachzubasteln und war schwer enttäuscht, dass meine Resultate immer nur starre Skulpturen, ohne jegliche Bewegungs- und Steuermöglichkeit, darstellten.
Das fehlende Wissen konnte mir damals niemand beibringen.
Jetzt, 30 Jahre später, kam mir diese Zeit wieder in den Sinn. Mit meiner jahrelangen Berufspraxis und einem Informatikstudium, sollte ich doch jetzt in der Lage sein einen Roboter zu bauen und zu programmieren.
Tag für Tag saß ich am Abend am Esstisch und bastelte an meiner Idee. Plötzlich war ich wieder dieser kleine Junge von damals. Zumindest freute ich mich wie ein solcher, wenn ich am Abend statt dem Fernseher, den Lötkolben einschaltete.
Fast traurig aber unglaublich stolz war ich, als mein erstes Roboterauto dann endlich fertig und funktionstüchtig bereit stand. Der nächste Schritt ist zu erahnen. Das dafür nötige Wissen wollte ich anderen Jugendlichen zugänglich machen, um die Art von Hilfe anzubieten, die mir selbst damals als kleiner Junge verwehrt blieb.

Die Idee zur „Alphazone“ war geboren: Qualitative Inhalte, die kindgerecht und lustig aufbereitet sind und als Programmier-Camp für Jugendliche verpackt werden. Ziel der Camps: Informatik begreifbar und zum Erlebnis machen, indem man selbst in kurzer Zeit einen Roboter erschafft und ihn auch selbst programmiert.

In Zeiten, in der die Digitalisierung Fahrt aufnimmt und gleichzeitig Fachpersonal immer schwieriger zu finden ist, stellt ein Programmier-Camp Wurzeln und gleichzeitig Flügel für die Kids dar. Programmieren ist meiner Meinung nach in Zukunft nicht nur ein Handwerk sondern vielmehr die „Superkraft“ der neuen Generation (um in der Sprache der Comics zu bleiben).

 

 

Unzählige Stunden der Vorbereitung mündeten in vielen positiven Rückmeldungen.

Für 2018 konzipierte ich daher 3 verschiedene Kursinhalte und überzeugte auch die Salzburg AG von der Sinnhaftigkeit der robo.camps. Im Sommer 2018 veranstaltete ich daher 6 Camps für 56 Kinder in Kooperation mit meinem Arbeitgeber und verbuchte einen Riesenerfolg. Innerhalb von nur 1 Woche war das Angebot ausgebucht.

2019 meldeten sich bereits 96 Kinder zu den robo.camps an und auch in 2020 nahmen trotz der Covid-19 Hürde insgesamt 103 Kinder an den einwöchigen robo.camps teil.

Das Angebot wurde über die Jahre erweitert. Mittlerweile stehen drei verschiedene Konzepte (und Roboterprojekte) für 9-11jährige bereit. Für 12-15 jährige werden weitere drei robo.camps angeboten, die vom Schwierigkeitsgrad her aufeinander aufbauend sind (beginner – python – firefighter).
Neu war in 2020 zudem auch das camp web.kidz, das vor allem Mädchen anlocken sollte und mit HTML, CSS, Bildbearbeitung und JavaScript ein abgerundetes Programm bietet.